Lieber Mitmensch, es machte mich so unglaublich traurig, was Sie da geschrieben haben, denn Sie sprechen ein großes Mißverhältnis an, an dem wohl viele schöpferisch Tätige zu scheitern scheinen. Da ich Ihnen sehr nachfühlen kann, aber nicht bereit bin aufzugeben und Ihnen von ganzem Herzen Kraft wünsche, sich nicht zerreiben zu lassen und weiter an sich zu glauben, schicke ich Ihnen einen kleinen Auszug eines beachtenswerten Soziologen unserer Zeit. Selber sitze ich an meiner MA vor einem fast leeren Kühlschrank, habe schlechtbezahlte seltene Nebenjobs aber dafür ein wunderschön klingendes Klavier im Zimmer. In diesen Zeiten gibt mir Literatur unschätzbaren Trost und deshalb: Bitte schreiben Sie ihr Buch. Ich mach Ihnen dann eine Musik dazu.
Wolfgang Engler fragt:
„Und die Mühe, die ihre Erfüllung in sich selbst findet, die sich gleichsam selbst belohnt – ist sie empfänglich für den äußeren Anreiz, seiner bedürftig? (…)
Der schöpferisch tätige, handelnde Mensch muss sein irdisches Dasein fristen wie jeder andere auch; der Lohn hat nichts Entehrendes. Allerdings ist er nicht das Motiv des schöpferischen Prozesses, so dass dieser ablaufen kann und auch abzulaufen pflegt, wenn das Leben einigermaßen gesichert ist.“
• „Was unterscheidet die Anstrengung des Arbeitenden von jener des Handelnden oder Tätigen?“
• „Ist der schöpferisch Tätige notwendig in den sozialen Austausch eingeschaltet?
„Ich werde bezahlt, also habe ich gearbeitet“ Das ist das COGITO der Lohnarbeitsgesellschaft. René Descartes, von dem die Formel stammt, hatte sie anders ausgeführt: Ich denke, also bin ich, und das Denken noch nachdrücklicher als kritische Übung verstehend: Ich zweifle, ich denke, also bin ich; dubito, cogito, ergo sum. Der große Franzose schloß von innen nach außen, von der geistigen Praxis auf das Sein, wir schließen von außen nach innen, vom Ertrag auf die würdevolle Praxis, das heißt auf Arbeit.“
Es läuft auf ein Plädoyer für bedingungsloses Existenzgeld hinaus, das unsereins in solchen Zeiten wohl dringend bräuchte.
Wolfgang Engler fragt:
„Und die Mühe, die ihre Erfüllung in sich selbst findet, die sich gleichsam selbst belohnt – ist sie empfänglich für den äußeren Anreiz, seiner bedürftig? (…)
Der schöpferisch tätige, handelnde Mensch muss sein irdisches Dasein fristen wie jeder andere auch; der Lohn hat nichts Entehrendes. Allerdings ist er nicht das Motiv des schöpferischen Prozesses, so dass dieser ablaufen kann und auch abzulaufen pflegt, wenn das Leben einigermaßen gesichert ist.“
• „Was unterscheidet die Anstrengung des Arbeitenden von jener des Handelnden oder Tätigen?“
• „Ist der schöpferisch Tätige notwendig in den sozialen Austausch eingeschaltet?
„Ich werde bezahlt, also habe ich gearbeitet“ Das ist das COGITO der Lohnarbeitsgesellschaft. René Descartes, von dem die Formel stammt, hatte sie anders ausgeführt: Ich denke, also bin ich, und das Denken noch nachdrücklicher als kritische Übung verstehend: Ich zweifle, ich denke, also bin ich; dubito, cogito, ergo sum. Der große Franzose schloß von innen nach außen, von der geistigen Praxis auf das Sein, wir schließen von außen nach innen, vom Ertrag auf die würdevolle Praxis, das heißt auf Arbeit.“
Es läuft auf ein Plädoyer für bedingungsloses Existenzgeld hinaus, das unsereins in solchen Zeiten wohl dringend bräuchte.
herzliche Grüße