im haus der eltern
orte der kindheit aufgesucht. manchmal so ein glückhaftes abtasten, wände im hellen im dunkel. schlaf unter fernen glocken. ich und das buch mit orangefarbenem einband – ein kugelschreiber – eine marzipankartoffel – kaffee. still aufgehängt in die koordinaten von kühlschrankgeblubber und ticktack. langsam die minuten zerschreiben. eis unter den stiefeln, bäume unter raben, und den himmel streift man von sich, wenn der abend kommt. ich denke nicht daran, daß ich einmal geliebt habe, vor ein paar jahren, gerade erst. wieder einmal heißt es, glücklich gewesen zu sein. aber daran denke ich jetzt nicht. sich dem kaffee widmen, diesen kleinen dingen: dem klingen des löffels gegen das porzellan. das rauschen, wenn der zucker durch die schwarze oberfläche gleitet. das pochen, wenn man die tasse abstellt. die bitterwarme süße im hals, in der nase. sich dem widmen wie einem gebet. einem gedicht, das nur darauf wartet, geschrieben zu werden. winter im winter. die luft so hell, daß die stimmen weit tragen, das bellen von hunden, rosa kindergeschrei, quietschen langsamer räder. daß ich hier so lange war, in diesen räumen, ein ganzes leben, eine ganze welt lang, kommt mir unglaublich vor. es ist das eigentliche, ohne das eigentliche noch zu sein. abermals glocken. so ein geschmack vor der zunge. die uhr schüttelt ihre silbrigen schläge aus. die zeit sammelt sich sirrend im ohr.
ich hätte hier auch gestern sitzen können, oder vorgestern. alle orte sind so, daß sie mich enthalten können, und doch bin ich nirgendwo enthalten.